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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 59

1909 - Leipzig : Hirt
4. Überblick über die europäischen Großstaaten. 59 stände war fast jede Beteiligung am Politischen Leben durch die Ordonnanzen unmöglich gemacht. Des Königs sester Wille war, nicht nachzugeben. „Die Zugeständnisse", sagte er, „haben Ludwig Xvi. zu Fall gebracht; mir bleibt die Wahl, entweder mein Pferd oder den Karren zu besteigen." Der Widerstand gegen des Königs Verordnungen wurde bald allgemein. In der Nacht vom 27. zum 28. Juli organisierte sich unter Beteiligung von Arbeitern und eines Teiles der Nationalgarde der Aufstand. Während eines mörderischen Straßenkampfes am 28. Juli schlossen sich mehrere Regimenter den Aufständischen an. Die Hauptstadt war für den König verloren. Zu spät suchte der König einzulenken. Als er am 29. Juli die Ordonnanzen zurücknahm, war bereits eine vorläufige Regierung im Stadthause eingesetzt. Der Herzog Louis Philipp von Orleans wurde zum König ausgerufen. Karl X. starb 1836 zu Görz. (S)ic Trennung Belgiens von Holland 1830. Der Wiener Kongreß hatte Belgien und Holland zu einem Königreich vereinigt und Wilhelm von Oranien zum König eingesetzt. Die Vereinigung hatte keinen Bestand; denn die Verschiedenheit in Religion, Sprache und Erwerbsleben bildete zwischen Belgiern und Holländern eine tiefe Kluft. In Belgien war das katholische, in Holland das reformierte Bekenntnis vorherrschend. Die holländische oder niederländische Sprache ist eine niederfränkische Mundart, gehört also zum germanischen Sprachstamme, während in Belgien sich allmählich die französische Sprache eingebürgert hat und in Südbelgien noch das Wallonische, ein Gemisch von romanischen und keltischen Sprachelementen, gesprochen wird. Die Bewohner Belgiens sind neben Ackerbau hauptsächlich auf Industrie angewiesen; die Holländer treiben vorzugsweise Handel, Schiffahrt und Viehzucht. Die Holländer betrachteten sich nach 1815 als die Herren und nahmen auf die Eigenart des belgischen Volkes keine Rücksicht. Die Mehrzahl der Beamten waren Holländer; der König und die obersten Verwaltungsbehörden hatten ihren Sitz in Holland. Die französische Julirevolution gab Anlaß zur Erhebung; man erstrebte nicht Verständigung, sondern Trennung. Am Abend des 25. August begann in Brüssel der Aufstand, der sich bald über das ganze Land verbreitete. Nur wenige Festungen, darunter Antwerpen, konnten die Holländer halten. Als auch diese Festung von den Aufständischen genommen wurde, erklärte der Nationalkongreß die Unabhängigkeit Belgiens und den Ausschluß des Hauses Oranien von der belgischen Thronfolge. Ein Kongreß der Großmächte in London bestätigte die Trennung und ordnete die Grenzen. Ein Verwandter des englischen Königshauses, Prinz Leopold von Sachsen -Koburg, erhielt mit Zustimmung des belgischen Volkes die belgische Königskrone. Die getrennten Gebiete. Belgien. Leopold I. regierte von 1831—1865. Dadurch, daß er dem Lande eine freisinnige Verfassung gab und eine

2. Deutsche Geschichte - S. 143

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die europäische Lage. Frankreich unter Ludwig Xiv. 143 Einfluß aus, litt fortwährend Mangel an Geld und hatte sich gegen zwei auswärtige Gegner zu wehren, die Türken, die damals ihre Eroberungskriege erneuerten, und die Franzosen, die alten Nebenbuhler seines Hauses. Weit ohnmächtiger war die spanische Linie des Hauses Habsburg. Spanien. Spanien, dessen europäische Nebenländer, Unteritalien, Mailand, die bnrgundische Freigrasschast und die Niederlande, weit zerstreut lagen, dessen Finanzen zerrüttet waren, dessen Volkswohlstand mit schweren Steuern belastet wurde, dessen geistiges Leben unter hartem Drucke litt, war unter seinem körperlich und geistig schwachen Könige Karl I. in unaufhaltsamem Verfall begriffen, eine lockende Beute für den französischen Nachbar. Durch den dreißigjährigen Krieg war Schweden emporgekommen Schweden, und zur ersten Macht der Ostsee geworden. Aber Schweden war weder reich noch stark bevölkert; seine einzige Stütze war sein Heer. Auch die Niederlande, wenn auch ein reiches Land und damals der erste Handels-Niederlande, und Kolonialstaat Europas, waren doch zu klein, um sich aus die Dauer größeren Völkern gegenüber behaupten zu können. Der erste Staat Europas war damals zweifellos Frankreich; zu- mal da England im 17. Jahrhundert langwierige innere Wirren durchzumachen hatte. §457renfi1(mb im 17. Jahrhundert. 1603 war Königin Elisabeth ***** nach ruhmreicher Regierung gestorben; ihr war König Jakob von Schottland, der Sohn Maria Stuarts, als Jakob I. gefolgt. In seinem Bestreben, möglichst unumschränkt zu regieren, stieß er auf den lebhaften Widerstand des Parlaments, mit dem er harte Kämpfe zu bestehen hatte. Sein Sohn Karl I. verfuhr noch willkürlicher als der Vater und berief gegen die Gesetze das Parlament jahrelang nicht zusammen; er verletzte zugleich durch seine kirchlichen Neuerungen und seine scheinbare Hinneigung zum Katholizismus die Puritaner, d. h. die strengen Calvinisten. Der Unwille über sein Regiment führte endlich zum Bürgerkriege. „Kavaliere" nannte man die Anhänger der königlichen Partei, „Rundköpfe" — nach ihrem kurzgeschnittenen Haar — die Gegner. Als Führer der Aufständischen ragte Oliver Cromwell hervor. Karl wurde besiegt, gefangen genommen, vor einem Gerichtshof angeklagt und als „Tyrann, Verräter, Mörder und Feind des Gemeinwesens" 1649 zu London im Angesichte seines Residenzschlosses enthauptet. England wurde nunmehr Republik; als Lord-Protektor führte seit 1653 Cromwell die Regierung, ein Mann von starker religiöser Cromwell. Überzeugung, von durchdringendem Verstände, von mächtiger, rücksichtsloser

3. Deutsche Geschichte - S. 142

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
142 Das Zeitlter des Emporkommens Preußens 1648—1786. § 155. Der schwedisch-polnische Krieg. Auf Christine von Schweden, die Tochter Gustav Adolfs, welche dem Throne entsagte, zum Katholizismus übertrat und ihre Tage in Rom beschloß, war ihr Vetter Karl X. Karl X. Gustav aus dem Hause Pfalz-Zweibrücken gefolgt. Dieser, Schweden" ein kampflustiger Fürst, begann 1655 einen Krieg mit Polen, der auch Friedrich Wilhelm als Herzog von Preußen in Mitleidenschaft zog. Der Kurfürst schloß mit Karl Gustav ein Bündnis, stieß mit 8500 Brandenburgern zu der nur wenig stärkeren schwedischen Armee, und beide Fürsten xchlacht bet errangen im Jahre 1656 gemeinsam in der dreitägigen Schlacht bei V-1656.U Warschau über das viermal stärkere, aber größtenteils aus unans-gebildeten Truppen bestehende polnische Heer einen glänzenden Sieg. Es war die erste Waffentat der jungen brandenburgifchen Armee. Verträge Bald darauf verzichtete Karlx. im Vertrage von Labiau auf eonunb6tnu die Lehnshoheit über Preußen und gestand dem Kurfürsten den souveränen Wehlau. keg Landes zu. Dasselbe tat wenig später der König von Polen im Vertrage von Wehlau. Im Frieden von Oliva (bei Danzig), der den Krieg*) beendigte, wurde 1660 dem Kurfürsten der souveräne Besitz von Preußen bestätigt. Dies war nach den Erwerbungen des Jahres 1648 die zweite große Errungenschaft des Kurfürsten. Die europäische Lage. Die englische Revolution. Frankreich unter Ludwig Xiv. Deutschland. § 156. Die damalige Lage Europas. Das d e n t s ch e R e i ch war nicht mehr, wie einst, das mächtigste Reich Europas; innerlich zerrissen und uneinig, hatte es Mühe, sich stärkerer Nachbarn zu erwehren. Der K a i s e r, Österreich.von 1637—1657 Ferdinand Iii., von 1658—1705 der langsame und bedächtige Leopold I., übte im deutschen Reich keinen beherrschenden 1) Während des Krieges wechselte der Kurfürst, als ihn der Schwedenkönig im Stich liefe,, die Partei und schloß sich einem großen, gegen ihn gerichteten Bunde an. Er hatte die Hoffnung, Vorpommern zu erwerben; aber er war sich auch bewußt, dafe er das Interesse des ganzen deutschen Votkes in diesem Kriege verteidigte. Damats tiefe er die Ftugschrift verbreiten, in der es heißt: „Ehrlicher Teutscher, dein edtes Vaterland war leider bei den retzten Kriegen unter dem Vorwande der Rettgion und der Freiheit gar zu jämmerlich zugerichtet und an Mark und Bein dermaßen ausgesogen, daß von einem so herrlichen corpore schier schon nichts übriggeblieben ist als das bloße Skereton. Was sind Rhein, Elbe, Oder, Weserstrom heute anders als fremder Nationen Gefangene? Was ist unsere Freiheit und Retigion mehr, ats daß Fremde damit spielen? Bedenke, daß du ein Teutscher bist!"

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 200

1902 - Karlsruhe : Lang
— 200 — mehr; sein Werk vollendete sein Nachfolger Mazarin, dessen Gesandte bei den Friedensverhandlungen zu Münster das erste Wort führten und neben der Demütigung des Habsburgischen Kaiserhauses für Frankreich einen ansehnlichen Gebietszuwachs und das Recht der Einmischung in die deutschen Angelegenheiten durchsetzten. Richelieu und Mazarin versäumten nichts, um den Handel und Ackerbau, wie überhaupt die Steuerkraft Frankreichs zu heben. Ludwig Xiv. nahm die Regierung*) Frankreichs nach dem Tode des Kardinals Mazarin in die Hand und benützte die Machtmittel, welche die beiden größten Minister Frankreichs für das Königtum geschaffen und gesammelt hatten, zur Durchführung seiner ehrgeizigen Pläne. Ihm wurde das Glück zuteil, für alle Zweige der Staatsverwaltung tüchtige Ratgeber und zugleich eine große Zahl von ausgezeichneten Feldherren zu besitzen. Unter seiner Regierung blühten Handel und Gewerbe, Kunst und Literatur; durch seine Kriege wurde Frankreichs Kriegsruhm erhöht, sein Gebiet vermehrt und sein Einfluß über ganz Europa ausgedehnt. Durch den westfälischen Frieden hatte Frankreich das Elsaß, soweit es österreichisch war, und die Landgrafschaft**) im Elsaß erhalten; das bedeutete nicht etwa, daß Elsaß sorthin französisches Land fein sollte, sondern es sollte beim Deutschen Reiche verbleiben und nur vom französischen Könige im Namen des Deutschen Kaisers und Reiches verwaltet werden. Ludwig Xiv. aber zwang die Elsässer, ihm als ihrem unbeschränkten Herrn und Könige zu huldigen, und nahm 1681 mitten im Frieden gewaltsamerweise die freie Reichsstadt Straßburg in Besitz. Ludwigs Xiv. Bruder, der Herzog Philipp von Orleans, war mit Elisabeth Charlotte, der Schwester des kinderlosen Kurfürsten Karl von der Pfalz, verheiratet. Als der Kurfürst (1685) starb, erhob Ludwig für feinen Bruder Erbansprüche aus die Pfalz. Der Kaiser und die Reichsfürsten wiesen sie zurück und schlossen zur Abwehr einen Bund mit den Holländern und den Engländern. Ludwig besetzte die Pfalz im Herbste des Jahres 1688 mit einem Heere von 50000 Mann. Nachdem die Bewohner durch Plünderung und Gewalttaten aller Art mißhandelt worden waren, gab Ludwig (1689) den Besehl, Städte und Dörfer niederzubrennen. Es wurden französische Mordbrennerbanden ausgeschickt nicht nur in me Pfalz, sondern auch nach Schwaben, Franken und selbst nach Böhmen. Ludwig wollte sich durch diese Verwüstungen dafür rächen, daß feine Ansprüche *) Beim Tode seines Vaters (1643) fünf Jahre alt, blieb er nnter der Vormundschaft seiner Mutter und des Kardinals bis 1661. **) Landgraf — Reichsstatthalter.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 202

1902 - Karlsruhe : Lang
— 202 — Heidelberg wurde das Schloß teils mit Pulver gesprengt, teils durch angelegtes Feuer ausgebrannt, in den Häusern der Stadt der verbrennbare Hausrat ausgeschichtet und angezündet. Erst im Jahre 1693 rourdeit die Rheingegenden von ihren Peinigern befreit, als Markgraf Ludwig von Baden mit einem Reichsheere heranrückte. Der eigentliche Kriegsschauplatz war Belgien; hier sümpften die Franzosen meist glücklich gegen den Kaiser und seine Bundesgenossen. Im Frieden von Ryswick (1697) mußte Ludwig zwar seine Ansprüche aus die Psalz ausgeben, behielt aber Straßburg und die Oberherrschaft über das Elsaß. Der letzte König von Spanien aus dem Hause Habsburg, Karl Ii., hatte keine Kinder. Das nächste Anrecht ans die Krone hatte der Sohn des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern. Allein der Kurprinz starb ein Jahr vor König Karl Ii., und nun war Kaiser Leopold der einzige berechtigte Erbe, übertrug jedoch seine Rechte aus seinen zweiten Sohn Karl. Allein der spanische König ließ sich durch die Ränke seiner Hoslente. die von Ludwig Xiv_ bestochen waren, dazu bewegen, daß er ein Testament zugunsten von Lubwigs Enkel, Philipp, Herzog von Anjou, machte und diesen zu seinem Nachfolger erklärte. Die europäischen Westmächte England und Holland wollten nicht, daß die spanische Krone an einen französischen Prinzen komme, und verbanden sich darum mit dem Kaiser gegen Ludwig Xiv. Der Krieg würde mit wechselndem Glück in Oberitalien wie in eübbeutfchlanb und den Rieberlanben geführt und bauerte 14 Jahre. Im Jahre 1704 erlitten die Franzosen eine schwere Nieberlage bei Höchstübt in Bayern durch ein kaiserliches und englisches Heer und mürben bis zum Jahre 1710 so oft und so entscheibenb geschlagen, daß Ludwig Xiv. um Frieden bat, auf Spanien zu verzichten und sogar Straßburg und das Elsaß zurückzugeben bereit war. Allein feine Gegner waren so übermütig, daß sie forderten, der französische König müsse feinen Urenkel mit Waffengewalt aus Spanien vertreiben. Dazu konnte sich Ludwig nicht verstehen, und der Krieg wurde fortgesetzt. Da starb plötzlich Kaiser Joseph I., und fein Bruder Karl erbte die deutschen Länder Österreichs und die Kaiserkrone. Die Westmächte wollten aber nicht, daß der Deutsche Kaiser auch das Königreich Spanien besitze, und führten den Krieg nur noch lässig bis zum Jahre 1713, in dem sie den Frieden von Utrecht mit Ludwig schlossen. Hierburch wurde auch der Kaiser genötigt, Frieden zu schließen und in die Teilung des spanischen Erbes zu willigen. Durch den Frieden von Rastatt und von Baden (in der Schweiz) im Jahre 1714 behielt Philipp von Anjou Spanien und die amerikanischen Besitzungen, Kaiser Karl Vi. erlangte

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 232

1911 - Breslau : Hirt
232 Aus der Geschichte der Neuzeit. Bereits im Jahre 1610 drohte hier im Westen ein groer Krieg auszubrechen. Damals war der Waffenstillstand zwischen Spanien und den Niederlanden soeben erst geschlossen. Die Grenze zwischen den freien und den spanischen Niederlanden verlief sdlich von den drei parallelen Strom-laufen der Maas und des Rheines. An ihrer Ostgrenze lagen innerhalb des Reiches fast nur geistliche Gebiete Trier, Cln, Mnster) und dazwischen die in einer Hand vereinigten Herzogtmer Jlich, Kleve, Berg, zu denen die Grafschaften Mark und Ravensberg in Westfalen gehrten. Ihre Bevlkerung war protestantisch, der Herzog katholisch. Als im Jahre 1609 der letzte Herzog starb, traten zwei Fürsten, beide protestantisch, mit An-sprchen auf die Erbschaft auf, Johann Sigismund von Branden-brg*) und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg. Die Kriegs-gefahr wurde nun dadurch wachgerufen, da der Kaiser, da sich die Erben nicht einigen konnten, einen Erzherzog beauftragte, an der Spitze Habs-burgischer Truppen die Herzogtmer in Beschlag zu nehmen. Unmglich konnten die Niederlande dulden, da die wichtigen Rheinbergnge im Kle-vischen, z. B. Wesel, durch kaiserliche Truppen besetzt wurden. Sie traten darum mit Frankreich in ein Bndnis, und die Union schlo sich ihnen an. Der drohende Krieg wurde aber vermieden, da sich die Erben einigten und Heinrich Iv. 1610 ermordet wurde. 1614 wurden die Herzogtmer geteilt, Kleve, Mark und Ravensberg kamen an Johann Sigismund, der inzwischen zur reformierten (calvinischen) Kirche bergetreten war, Jlich und Berg an Wolfgang Wilhelm, der katholisch geworden war. Der Verlauf des Jlich-Klevischen Erbfolgestreites zeigte, da jede ernste Gefhrdung des Friedens im Reiche das Auslaud, Spanien, Frankreich und die Niederlande, einzugreifen veranlassen wrde, da aus jedem deutschen ein europischer Krieg werden wrde. 2. Die Kmpfe um das dominium maris Baltici. Ilm 1400 hatten der Deutsche Orden und die Hansa die Herrschaft auf der Ostsee gehabt. Im 15. und 16. Jahrhundert war Polen an die Stelle des Ordens getreten. 1466 hatte es Westpreuen erobert und einverleibt, das brig-bleibende Ordensland, Ostpreuen, zum polnischen Sehen gemocht, aud) Danzig stand unter polnischer Hoheit. 1525 wurde der Hochmeister Albrecht von Hohenzollern erblicher Herzog von Preußen unter polnischer Lehnshoheit. 1561 machte sich Gotthard Ketteler, der letzte Hochmeister des Schwertordens, zum Herzog von Kurland und wurde Polens Vasall, Livland fiel unmittelbar an die Krone. Polen hatte seilte glnzendste Zeit, es beherrschte den Oftrand des Baltischen Meeres, und es reichte bis zur Kste des Schwarzen Meeres. *) Wilhelm v. Kleve ___[_ tflarta (Eleonore Anna Johann Wilhelm + J609 (Sem. Herzog Albrecht Friedrich (Sem. Pfalzgraf v. Preußen zu Neuburg I I Anna Wolfgang Wilhelm (Sem. Johann Sigismund

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 131

1896 - Leipzig : Voigtländer
131 - lande (Belgien) fr Spanien zu behaupten; allein die sieben nrdlichen Provinzen, in denen die Reformation eingefhrt war, vereinigten sich zur Utrechter Union, 1579, und sagten sich von der spanischen Regierung los. Nach der Ermordung Wilhelms von Oranien trat sein junger Sohn Moritz an die Spitze der vereinigten General-Staaten", und verteidigte, von der Knigin Elisabeth von England untersttzt, deren Unabhngigkeit. Um England und Holland zugleich zu treffen, sandte Philipp Ii. die groe Armada (unberwindliche Flotte") aus, 1588; diese erlag aber teils den Angriffen der englischen und hollndischen Flotte, teils schweren Strmen. Spanien war endlich (1609) gentigt, die Selbstndigkeit der sieben vereinigten Staaten, derrepnblikholland, anzuerkennen. Die Republik Holland erhob sich, unter Erbstatthaltern aus dem Hanse Oranien, rasch zu hoher Blte. Sie eroberte viele spanisch portugiesische Besitzungen in Afrika und Ostindien, und grndete Batavia aus Java, den Mittelpunkt des hollndisch-ostindischen Handels. Holland wurde die erste Seemacht, Amsterdam der Hauptsitz des Welthandels. 5. Das mu Stuart in England. Mit der jungfrulichen Knigin" Elisabeth starb das Haus Tudor aus (1603). Mit Jakob I., dem Sohne Maria Stuarts, folgte das tzaus Stuart in England. Damit wurden nun England und Schottland vereinigt. Da Jakob I. ein eifriger Anhnger der anglikanischen Kirche war, bedrckte er sowohl die Katholiken als die Pnri-tarier (Reformierten). Unter den Katholiken bildete sich die sog. Pulver-Verschwrung", die aber vereitelt wurde. Die Puritaner wanderten groen-teils nach Amerika aus, wo sie die Neu-England-Staaten (namentlich Massa-chusetts mit Boston) grndeten. 68. Deutschland bis zum dreiigjhrigen Kriege. Im Deutschen Reiche war durch den Augsburger Religionsfrieden zwar die uere Ruhe hergestellt, aber keine Ausshnung der Parteien eingetreten; vielmehr steigerte sich der Hader fort und fort, bis 1618 ein neuer furchtbarer Religionskrieg ausbrach. Von Karls V. Thronentsagung bis zum Beginn dieses Krieges herrschten die 4 Kaiser Ferdinand I., Maximilian Ii., R u d o l f Ii. und Matthias. 1. Ferdinand I. 15561564* Auf Karl V. folgte in sterreich und dann auch als deutscher Kaiser dessen Bruder, Ferdinand I. Karl hatte ihm schon bei seinen Lebzeiten die Regierung sterreichs berlassen; Ferdinand vereinigte mit sterreich die Knigreiche Ungarn und Bhmen durch Ver-mhlung mit deren Thronerbin. Doch blieb der sdliche und stliche Teil Ungarns noch lngere Zeit in der Gewalt der Trken. Ferdinand war ernst-lich und mit Erfolg bestrebt, den Frieden zwischen Katholiken und Protestanten aufrecht zu erhalten. 2. Maximilian Ii. 15641576. Ebenso geschah dies unter Ferdinands Sohn, Maximilian Ii., der ihm in sterreich (nebst Bhmen und Ungarn) 9*

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 147

1896 - Leipzig : Voigtländer
147 Versailles reihte sich auch am Berliner Hofe eine prunkvolle Festlichkeit an die andere. Diese Verschwendung verursachte schwere Abgaben, die dem Volke auferlegt wurden, und drckte den Wohlstand des Landes. Des Knigs Gemahlin Sophie Charlotte von Hannover war durch Schnheit und hohe Geistesbildung ausgezeichnet. Dem glnzenden Hofleben zog sie den Verkehr mit hervorragenden Gelehrten und Knstlern vor, die sie auf dem ihr zu Ehren erbauten und nach ihr benannten Schlosse Charlottenburg um sich zu sammeln liebte. Sie starb 1705, erst 37 Jahre alt. \ 4. Der spanische Erbfolgekrieg, 17011714. In Spanien erlosch mit dem Tode des kinderlosen Knigs K a r l Ii. 1700 das s p a n i s ch - h a b s-burgische Haus. Auf die groe Erbschaft, die Spanien, Neapel mit Sicilien, Mailand, Belgien und die Lnder in Amerika umfate, machten sowohl der Kaiser L e o p o l d I. als auch L u d w i g Xiv. Anspruch, die beide mit Schwestern des Knigs Karl Il vermhlt gewesen waren. Der Kaiser bestimmte seinen zweiten Sohn, Karl, Ludwig Xiv. seinen zweiten Enkel, Philipp von Anjou, zum Erben des spanischen Reiches. Der letztere, der auch in Karls Testament zum Erben ernannt war, nahm nach dessen Tode als P h i l i p p V. den Thron Spaniens in Besitz. Mit dem Kaiser verbanden sich die Seemchte England und Holland (beide unter Wilhelm Iii. von Dramen), spter auch Preußen und das Deutsche Reich, mit Ludwig die Kurfrsten von Bayern und von Kln. König Wilhelm Iii. von England starb indessen im nchsten Jahre, und es folgte ihm seine Schwgerin Anna (1702). Der Krieg wurde in Spanien, Italien, Deutschland und den Nieder-landen gefhrt. Des Kaisers Feldherr, Prinz Eugen, kmpfte siegreich gegen die franzsischen Heere in Italien. Darauf besiegte der Englnder Marlborough, mit Eugen vereinigt, die Franzosen und Bayern in der S ch la cht bei H ch ft d 11704 (bei Donauwrt an der Donau). Unter Kaiser Joseph I. (17051711), der seinem Vater Leopold I. folgte, dauerten die glcklichen Erfolge der beiden groen Feldherren fort. Marlborough eroberte fast die gesamten spanischen Niederlande. Eugen siegte, namentlich mit Hilfe der Preußen unter Leopold von Dessau, bei Turin (1706) und vertrieb die Franzosen aus Italien. In Spanien wurde mit abwechselndem Glcke gekmpft Allein nach neuen Siegen Eugens und Marlboroughs, namentlich bei Malp laquet (im franzsischen Departement Nord, 1709) war Ludwig so erschpft, da er Frieden verlangte und zur Aufopferung der ganzen spanischen Monarchie, ja selbst des Elsasses, sich bereit erklrte. Nur die berspannte Zumutung der Verbndeten, da er Truppen hergebe, um seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben, bewog ihn, den Krieg fortzusetzen. Da nderte sich die Lage der Dinge. Die Knigin Anna von England, bei 10*

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 89

1895 - Leipzig : Voigtländer
89 von seinem weit ausgebreiteten Reiche gesagt, da in ihm die Sonne nicht untergehe. 2. Kaiser Karl V. und König Franz I. von Frankreich (Die 2 ersten Kriege). Karl fhrte vier Kriege gegen Franz I. von Frankreich, der sich vergeblich um die deutsche Kaiserkrone beworben hatte und das von ihm in Besitz genommene Herzogtum Mailand, sowie das dem Kaiser Maximilian (bei dessen Vermhlung mit Maria von Burgund) vorenthaltene Herzogtum Burgund herauszugeben sich weigerte. a. Im ersten Kriege wurde Franz in der Schlacht bei Pavia 1525,1525 bei der sich namentlich die deutschen Landsknechte unter Frundsberg hervorthaten, besiegt und gefangen genommen. Er versprach darauf im Frieden von Madrid, sowohl Mailand als Burgund abzutreten, brach aber, freigelassen, sein Versprechen. Daher kam es zum b zweiten Kriege, in welchem der Papst mit Frankreich verbndet war. Da zog das kaiserliche Heer auf Rom los, erstrmte und plnderte die Stadt und ntigte den Papst, von dem franzsischen Bndnis zurckzutreten. Im (Damen"-)Frieden von Cambray (1529) verzichtete Franz auf Mai-land, blieb aber im Besitze von Burgund. Karl empfing vom Papste zu Bo-logna (1530) die Kaiserkrone; es war die letzte Krnung eines deut-schenkaisersdurchdenpapst. 3. Die Reichstage zu Speier und Augsburg 1529 und 1530. Infolge der Vershnung mit dem Papste war der Kaiser um so eifriger darauf bedacht, die Reformation in Deutschland zu unterdrcken. Schon während seiner Abwesenheit lie er durch seinen Bruder Ferdinand den Reichstag von Speier abhalten, 1529, welcher die weitere Ausbreitung der Resor-1529 mation verbot. Dagegen protestierten die Evangelischen, weshalb sie den Namen Protestanten erhielten. Nun erschien der Kaiser selbst wieder in Deutschland und hielt den Reichstag zu Augsburg 1530. Hier berreichten die Protestanten dem Kaiser ihr von Melanchthon (in 28 Artikeln) verfates Glaubensbekenntnis, die Augsburgische Konfession. Als der 1530 Kaiser im Reichstagsabschiede binnen kurzer Frist Rckkehr zur katholischen Kirche forderte, schlssen die meisten protestantischen Fürsten und Städte zur Verteidigung ihres Glaubens das Bndnis zu Schmalkalden in Thringen. Der Kaiser sah sich durch einen Krieg gegen die Trken gentigt, ihnen freie Religionsbung bis zu einem allgemeinen Konzil zu bewilligen. Nun breitete sich die evangelische Lehre rasch weiter aus; Wrttemberg, Elsa, Baden, Pommern, viele norddeutschen Städte, spter (nach des Her-zogs Georg Tode) auch das Herzogtum Sachsen und (unter Joachim Ii. 1539) die Mark Brandenburg nahmen sie an.

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 118

1895 - Leipzig : Voigtländer
118 Schlacht bei Hchstdt 1704 (bei Donauwrt an der Donau). Unter Kaiser Joseph I. (17051711), der seinem Vater Leopold I. folgte, dauerten die glcklichen Erfolge der beiden groen Feldherren fort. Marlborough er-oberte fast die gesamten spanischen Niederlande. Eugen siegte, namentlich mit Hilfe der Preußen unter Leopold von Dessau, bei Turin 1706 und vertrieb die Franzosen aus Italien. In Spanien wurde mit abwechselndem Glcke gekmpft. Allein nach neuen Siegen Eugens und Marlbo-roughs, namentlich bei Malplaquet 1709 (im franzsischen Departement Nord) war Ludwig so erschpft, da er Frieden verlangte und zur Auf' Opferung der ganzen spanischen Monarchie, ja selbst des Elsasses, sich bereit erklrte. / Nur die berspannte Zumutung der Verbndeten, da er Truppen hergebe, um seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben, bewog ihn, den Krieg fortzusetzen. Da nderte sich die Lage der Dinge. Die Knigin Anna von England, bei welcher Marlboroughs einflureiche Gemahlin in Ungnade ge-fallen war, rief Marlborough vom Oberbefehl ab und begann Friedensunter-/ 7 // Handlungen mit Frankreich. Kaiser Joseph starb (1711), und sein Bruder Karl wurde Kaiser (Karl Vi.) und Herr der sterreichischen Lnder. Da auch die Verbndeten des Kaisers die Vereinigung der spanischen und fter-reichischen Macht unter einem Haupte nicht wnschten, so entzogen sie ihm ihre Hilfe, und schlssen mit Frankreich den 1713 Utrechter Frieden 1713, in welchem Philipp V. als König von Spanien (samt den Kolonieen) anerkannt wurde, unter der Bedingung, da die spanische und die franzsische Krone nie vereinigt werden drsten. Seitdem herrschte das Haus Bourbon in Spanien. England bekam Gibraltar; Preußen erwarb Obergeldern und die allgemeine Anerkennung seiner Knigswrde. , 7 Daraus schlo" auch der Kaiser mit den Franzosen Frieden zu Rastatt 1714 : dadurch erhielt sterreich die spanischen Niederlande (Belgien), Mailand, Neapel und Sardinien. Diese Insel wurde jedoch bald an Savoyen gegen Sizilien vertauscht. (An die Stelle des Herzogtums Savoyelrtrat nun das Knigreich Sardinien".)/ , ),// ' 4f 74. (131.) Schwedens polen und Rußland. Gleichzeitig mit dem spanischen Erbfolgekriege wurde auch im Norden ein groer Krieg gefhrt: der groe nordische Krieg, in welchem Schweden gegen Dnemark, Polen und Rußland zu kmpfen hatte. 1. Schweden war seit dem dreiigjhrigen Kriege die erste Macht des Nordens. Auf Gustav Adolf war 1632 seine sechsjhrige Tochter Christine, anfnglich unter Vormundschaft, als Knigin gefolgt. Reich begabt und voll Liebe zu den Wissenschaften, aber unbestndig und eigenwillig, legte sie, des Regierens berdrssig, (1654) die Krone nieder, verlie Schweden und trat in Innsbruck zur katholischen Kirche der. (Sie starb in Rom.) Ihr Vetter Karl X. Gustav erweiterte das Reich durch glckliche Kriege gegen
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